Sous le Pädagog (oder so)
Am 12.10. war die geschätzte Mme. Petra Bassus mit Michael Erhard (p) im Pädagog-Keller in Darmstadt zu erleben. Als Mitwirkende der ersten Stunde unseres Fomats und der starken Vernetzung mit dem Darmstädter Achteckhaus war es natürlich Ehrensache, dort hinzugehen.
Mit ihrem Programm "C'est si bon" spannten die beiden einen herzerfrischenden Reigen von den Klassikern eines Charles Trenet über La vie en Rose, Edith Piaf und anderen - nicht ohne eine ordentliche Portion Heiner Lokalkolorit - Cissy Kraner's Klassiker "Ich kann den Novotny nicht leiden" in mundartlichem Vortrag ist reine Genußsache. Ganz großer Sport.
In kaum einer anderen musikalischen Gattung wie dem Chanson und seinen vielen Spielarten zeigt sich, wie sehr die Liebe doch dazu geignet ist, uns an Dinge glauben zu lassen, die man mit nüchternem Kopf als unmöglich erachten würde, die uns alles ertragen lässt - die so wenig berechnend ist und daher so entsetzlich leidet, wenn man ihr wehtut. Manchmal glaubte ich, daß Petra sehr verliebt gewesen sein muss, als sie bestimmte Stücke vielleicht zum ersten Mal hörte, und man spürt durch ihre Bühnenpräsenz, wie sehr sie innerhalb der Lieder versinkt, uns an dieser Reise in ihr inneres teilhaben lässt.
Komm sei doch mal spontan
und geh nochmal wie früher in die Luft
wie schön war immer die Versöhnung
Leiser als mit diesen Zeilen aus Herrmann van Veen's "Ich lieb Dich immer noch" kann man eine Bühne nicht verlassen.
Danke, ihr beiden.